Neues Gesetz zur Digitalisierung des Finanzmarktes: Ein Überblick für Banken und Finanzdienstleister

Am 27. Dezember 2024 wurde im Bundesgesetzblatt das Gesetz über die Digitalisierung des Finanzmarktes (Finanzmarktdigitalisierungsgesetz – FinmadiG) veröffentlicht. Dieses Gesetz setzt mehrere europäische Verordnungen um. Banken und Finanzdienstleister stehen nun vor der Herausforderung, sich auf neue Regulierungen einzustellen, die sowohl Chancen als auch Risiken mit sich bringen.

Was ist das Finanzmarktdigitalisierungsgesetz?

Das neue Gesetz ist die Antwort auf die fortschreitende Digitalisierung des Finanzmarktes und soll die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Finanzsektors stärken. Es enthält wesentliche Änderungen und setzt europäische Vorgaben in nationales Recht um. Dazu gehören:

  • Die MiCA-Verordnung (Markets in Crypto Assets, Verordnung (EU) 2023/1114), die erstmals europaweit einheitliche Regeln für Krypto-Assets und deren Anbieter festlegt.
  • Die Neufassung der EU-Geldtransferverordnung (Transfer of Funds Regulation, Verordnung (EU) 2023/1113), die die Vorschriften für grenzüberschreitende Geldtransfers aktualisiert.
  • Das DORA-Paket (Digital Operational Resilience Act, Verordnung (EU) 2022/2554 und Richtlinie (EU) 2022/2556), das Unternehmen zu mehr digitaler Resilienz verpflichtet und darauf abzielt, die Widerstandsfähigkeit gegen Cyberangriffe und systemische Ausfälle zu erhöhen.

Der Kontext der Digitalisierung im Finanzmarkt

Der Finanzmarkt ist längst nicht mehr nur von traditionellen Bankprozessen geprägt. Der Einsatz neuer Technologien wie der Distributed Ledger Technology (DLT), die Blockchain und andere innovative Lösungen umfasst, ist entscheidend für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Branche. Diese Technologien können sowohl die Effizienz steigern als auch Kosten senken, was insbesondere für Banken und Finanzdienstleister von großem Interesse ist.

Allerdings bringt die zunehmende Digitalisierung auch neue Herausforderungen mit sich. Die Gefahr von Cyberangriffen und digitalen Risiken wächst, ebenso wie die Anforderungen an die Geldwäschebekämpfung. Um diesen Risiken zu begegnen und Vertrauen in digitale Finanzsysteme zu schaffen, sind robuste gesetzliche Rahmenbedingungen notwendig. Das Finanzmarktdigitalisierungsgesetz stellt sicher, dass auf europäischer Ebene harmonisierte Regelungen entstehen, die eine stabile Grundlage für digitale Finanzdienstleistungen bieten.

Zentrale Ziele des Gesetzes

Das Finanzmarktdigitalisierungsgesetz verfolgt mehrere Ziele:

  1. Förderung der digitalen Wettbewerbsfähigkeit Europas: Durch die Harmonisierung der regulatorischen Rahmenbedingungen für digitale Finanzprodukte soll Europa als führender Markt für Innovationen im Finanzwesen gestärkt werden.
  2. Erhöhung der digitalen Resilienz: Die Umsetzung des DORA-Pakets sorgt dafür, dass Banken und Finanzdienstleister ihre digitalen Infrastrukturen so ausbauen, dass sie gegen Cyberbedrohungen und technische Ausfälle gewappnet sind.
  3. Einhaltung von EU-Vorgaben: Mit der Umsetzung von MiCA und der neuen EU-Geldtransferverordnung wird Europa einheitlicher und sicherer in der Handhabung von Krypto-Assets und grenzüberschreitenden Zahlungen.

Für detaillierte Informationen und aktuelle Entwicklungen können Sie sich auf der offiziellen Webseite des Bundesgesetzblatts informieren: Finanzmarktdigitalisierungsgesetz im Bundesgesetzblatt.